Nachdem ich gestern Flagstaff den Rücken zugewendet habe bin ich am Hoover Dam vorbei nach Las Vegas gefahren. Der Damm ist schon ein ziemlich beeindruckendes Bauwerk. Musste immer an „Auf der Flucht“ denken, nach meiner Erinnerung ist Harrison Ford in dem Film den Hoover Dam hinuntergesprungen. Fotos vom Damm gibt es unten.
Robert, mein Zeltkumpan vom Grand Canyon, hatte sich in Flagstaff entschieden, auch nach Vegas zu fahren und 2 Nächte zu bleiben. Ich habe deshalb ein Zweibettzimmer im Stratosphere Hotel & Casino reserviert, für ca. 40$ pro Nacht. Sehr günstig. Man soll hier ja sein Geld im Casino loswerden. Passenderweise wurde mir beim Check-In auch kein „nice day“ sondern „good luck“ gewünscht.
Wir haben uns also im Stratosphere getroffen und sind dann noch zum „Strip“, dem Las Vegas Boulevard, wo alle großen Casinos sind. Leider ist das Stratosphere ein bisschen weit nördlich, aber immerhin noch auf dem Strip.
Irgendwie ist das hier alles surreal. Nachts blinkt und glitzert es überall, Leute rennen mit Alkohol auf der Straße rum (nirgendwo anders in den USA erlaubt) und man wird mit Musik und Werbesprüchen beschallt. Die Frauen sind zum Großteil aufgedonnert, ein näherer Blick offenbart dann aber doch das wahre Alter. In den Casinos sieht es bis auf die Deko auch immer gleich aus. Poker-, Blackjack und Roulettetische und hunderte Spielautomaten. Kein Tageslicht, man hat überhaupt kein Zeitgefühl wenn man dort rumsitzt. Alle haben irgendwie einen starren Blick während sie auf den Knöpfen rumdrücken. An einem Automaten habe ich eine alte Frau mit Sauerstoffflasche gesehen, auch ein schönes Bild. Ein paar Dollar hab ich schon an einen Automaten verfüttert, da er mich aber nicht hat gewinnen lassen besteht keine Gefahr einer Spielsucht. Ist auch viel lustiger, die anderen Leute zu beobachten…
Im „Venetian“ gibt es ein nachgebautes Venedig als Einkaufspassage mit künstlichem Wolkenhimmel und der Möglichkeit mit einer Gondel zu fahren. Das „Treasure Island“ macht stündlich eine Show aus Feuer und Wasser, einen Vulkanausbruch. Zum „Bellagio“ und dessen Wasserfontänen gehen wir heute noch.
Heute früh waren wir mal sehr amerikanisch. Wir waren zuerst im Black Bear Diner frühstücken und dann auf einer Shooting Range wo ich eine Beretta und Robert zwei Maschinengewehre (nur in Nevada erlaubt) zum Zielschießen ausprobiert haben. Der dazugehörige Waffenladen war echt beängstigend. Alle Angestellten hatten eine Waffe am Gürtel und waren sehr merkwürdige Gestalten. Aber auf Sicherheit legen sie sehr viel Wert.
Na mal sehen was der heutige Tag noch so bringt. Da hier jetzt Pacific Time ist, geht die Sonne schon um halb 5 unter. Bei Dunkelheit sieht Vegas aber auch wesentlich besser aus als tagsüber…
Location:Racquet St,Las Vegas,United States