Oslo

Je näher man Oslo kam, um so dichter wurde der Verkehr. Nicht wirklich verwunderlich, aber nach der relativen ruhigen Verkehrslage in den vergangenen Tagen doch ungewohnt. Ich hatte mir ein Hotel über booking.com gebucht, da die Hostels im Innenstadtbereich schon für das Jahr geschlossen hatten und bei AirBnB auch nichts vernünftiges zu finden war. Dummerweise gehörte das Hotel zum Krankenhaus, so dass dort relativ viele Kranke rumliefen (hoffentlich nicht ansteckend…). Das Zimmer an sich war OK, allerdings mit einem Notknopf neben Bett und Dusche versehen.

Große Freude kam bei den Kosten für das Parken auf: 50 € für 48 Stunden im Parkhaus des Krankenhauses. Naja, ist eben alles teuer, vor allem in Oslo. Aber ich wollte dann auch nicht mit dem Auto in die Innenstadt, dort ist der Nahverkehr ja sehr gut ausgebaut. Und mit einem Oslo Pass (den es auch als iOS-App gab), konnte man die Öffis benutzen und auch der Museumseintritt war damit abgedeckt.

Die erste Nacht konnte ich allerdings nicht wirklich gut schlafen, da im Nachbarzimmer irgendein (vermutlich) medizinisches Gerät ein fiependes Dauergeräusch von sich gegeben hat. Grmpf.

Nun ja, wenigstens gab es Pancakes zum Frühstück, das half etwas. Danach bin ich dann mit der Tram und dem Bus auf die Museumshalbinsel Bygdøy gefahren und dort zuerst im Wikingerschiffmuseum gewesen. Wahnsinn. Dort sind aus Grabbeigaben 3 Wikingerschiffe ausgestellt. Im größten haben sie 2 Frauenleichen gefunden, es muss sich dabei um sehr wichtige Personen (Königinnen?) gehandelt haben, sonst wären nicht so viele Beigaben dabei gewesen. Das Schiff wurde ungefähr im Jahr 820 (!) gebaut und war in Verwendung bis es als Grabbeigabe in 834 genutzt wurde.

Das größte gefundene Wikingerschiff

Danach war ich im Kon-Tiki-Museum. Hier steht das originale (nach dem Crash wieder aufgebaute) Floß „Kon-Tiki“ von Thor Heyerdal, der damit 1947 von Südamerika nach Polynesien gesegelt ist, um zu beweisen, dass die Bevölkerung Polynesiens auch von Südamerika hätte kommen können. Dort haben sie auch den oscarprämierten Dokumentarfilm dazu gezeigt, den ich mir angeschaut habe. Auch die Ra II stand dort.

Die Kon-Tiki

Zu guter Letzt war ich dann noch im Fram-Museum, dort liegt das gleichnamige Polarschiff mit dem Fridtjof Nansen durch das Eis in Nordpolnähe gedriftet ist und damit 1896 bewiesen hat, dass der Nordpol inmitten einer Zone beweglichen Packeises liegt (auch wenn er den Nordpol selbst verfehlt hat). Später, 1910, wurde das Schiff von Roald Amundsen für seine Expedition zum Südpol verwendet, den er dann als erster am 14. Dezember 1911 erreichte (35 Tage vor seinem britischen Konkurrenten).

Man konnte das ganze Schiff begehen, welches noch im Originalzustand war. Danach war ich dann aber erstmal etwas hirntot und habe bei schönsten Wetter am Ufer der Halbinsel ne Brotzeitpause gemacht.

Dann bin ich mit der Fähre in die Innenstadt gefahren und dort ein wenig herumgelaufen. Hier gibt es natürlich mehr Kneipen und Einkaufsstraßen als in den anderen Städten, trotzdem ist es mit nur ca. 600.000 Einwohnern eine recht kleine Stadt. Auch den königlichen Palast fand ich nicht sonderlich spektakulär.

Zum Schluß, bevor ich dann wirklich nicht mehr laufen konnte und in die Tram gesprungen bin, bin ich noch in der Nationalgalerie gewesen, um u.a. einen Blick auf den „Schrei“ von Edvard Munch zu werfen – der ja nach dem Diebstahl wiedergefunden wurde.


Lillehammer

Nun war ich also in Lillehammer, der Olympiastadt von der Winterolympiade 1994. Die Stadt selbst ist tatsächlich nicht riesig. Ist ganz hübsch am See gelegen, in der Innenstadt merkt man das aber nicht so. Es gibt eine Einkaufsstraße die man relativ schnell abgelaufen hat.

Aber ich wollte ja eher zum Olympiapark und dort insbesondere zur Skisprungschanze. Dort sollte man einen guten Blick haben. Ich hätte ja mit dem Auto hinfahren können, aber da ja alles nicht so groß ist, bin ich die 2,5 km gelaufen, allerdings bergauf.

Dort angekommen war sogar gerade Training (von deutschen Skispringerinnen) auf dem Kunstrasen. Um den Blick zu genießen, musste man allerdings erstmal 800 Stufen hinauf. Das war nicht ohne, zumal ich ja vorher auch schon bergauf gelaufen bin…

Anschließend war ich noch im Maihaugen Outdoor-Museum. Ein großes Gelände mit vielen alten Gebäuden, die sie im Original dort zur Schau stellen – sie wurden an ihrem ursprünglichen Ort abgebaut und dorthin gebracht. Die ältesten sind aus dem 18. Jahrhundert. Ich habe eine englische Führung mitgemacht, das war recht interessant. Witzig war, dass auch neuere Gebäude aus den 70er, 80er und 90er Jahren dort waren, komplett mit der Innenausstattung.

Stabkirche in Maihaugen

Danach bin ich dann nach Oslo weitergefahren, wo ich noch 2 Nächte verbringen wollte.

Rondane-Nationalpark

Auf dem Weg nach Lillehammer war ich noch im ältesten Nationalpark Norwegens, dem Rondane. Ich hatte mir hier noch eine Wanderung herausgesucht, die so um die 12 km lang ist. Das konnte ich noch dazwischenschieben, zumal es lediglich ein Schotterweg war ohne große Höhenänderungen.

Allerdings war dieser Wanderweg schon auf 1.200 m Höhe und damit recht frisch. Das Autothermometer sagte 5 °C. Durch den krassen Wind fühlte es sich jedoch eher wie -10 °C an…

Die Natur war aber unglaublich. Auf den Bildern kommt das leider nicht so rüber – die mit Pulverschnee bedeckten Berge um mich herum ergaben ein tolles Panorama. Die Wolken sind über mich hinweggesaust, es hätte jederzeit anfangen können zu regnen (hat aber nur kurz genieselt), in der Ferne sah man es auch.

Am Ende der Wanderung (also eigentlich in der Mitte, da man wieder zurück musste) gab es einen See, der etwas windstiller gelegen war. Da konnte ich dann mal pausieren und etwas essen.

Nach der Tour bin ich dann weiter nach Lillehammer gefahren, wo ich in einem Hostel im Bahnhof ein Zimmer hatte. Das war schon echt etwas komisch, man geht in den Bahnhof rein, dann ist dort ein Café mit einer Rezeption. Zu seinem Zimmer kommt man dann mit dem Fahrstuhl der auch auf einen Bahnsteig hätte führen können. Aber das Einzelzimmer war völlig in Ordnung (mit 80 € auch teuer genug…).

Geirangerfjord & Trollstigen

Heute bin ich erst einmal mit der Geirangerfjord-Fähre vom Hellesylt nach Geiranger gefahren. Davon mal abgesehen, dass ich sowieso durch den Geirangerfjord fahren wollte, weil er angeblich der schönste und naturbelassendste (?) ist, würde man auf dem Landweg für die Fahrt nach Geiranger mehrere Stunden benötigen.

Es war zwar mit 58 € die teuerste Fähre (mit dem Auto) aber egal. Es war auch leider etwas bedeckt, aber inzwischen konnte man froh sein, dass es nicht regnete. Ich bin dann auch gleich auf’s Deck gegangen und habe so die Fahrt genossen. Ist wirklich ein schöner Fjord, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon etwas übersättigt von Fjorden war. :)

Von Geiranger aus bin ich dann zum Trollstigen (Trollleiter) gefahren, einer krassen Serpentinenstraße, die mich aber sehr beeindruckt hat.

Gletschermuseum & weitere Gletscher

Am nächsten Tag bin ich dann auf dem Weg zur nächsten Unterkunft in Hellesylt noch bei ein paar anderen Gletschern gewesen. Die waren aber nicht so spektakulär wie der Nigardsbreen.

Ganz interessant war das Gletschermuseum, in dem ich gelernt habe, dass die Gletscher für die Fjorde verantwortlich sind. Außerdem hatten sie eine sehr gut gemachte multimediale Klima-Ausstellung, in der man am Ende natürlich auf ein umweltfreundlicheres Verhalten getrimmt wurde. Etwas in-your-face, aber ok. Auch zu Ötzi hatten sie eine Ausstellung.

Im Hostel angekommen habe ich dann erstmal Wäsche gewaschen, musste auch mal sein. :) Aus dem Fenster konnte ich dann noch einen Regenbogen über dem Geirangerfjord beobachten (leider nicht so gut zu sehen auf dem Foto).

Gletscher Nigardsbreen

Für heute war Regen angekündigt, daher habe ich davon abgesehen, eine echte Gletscherwanderung zu machen. Zumal ich das Geld (ca. 60 €) dafür auch nicht so recht ausgeben wollte – in Neuseeland hatte ich das ja schon einmal bei schönstem Sonnenwetter gemacht. Aber etwas näher an einen Gletscher wollte ich doch. Ich hatte gelesen, dass man an den Nigardsbreen relativ nah herankommen kann. Also los. Erstmal wieder eine Fähre genommen und insgesamt 2 Std. hingefahren. Dabei waren es nur um die 90 km. Aber die Straßen mit den 3-stelligen Nummern sind schon sehr schmal und kurvenreich, da kommt man eben nicht so schnell voran. Und so sieht man auch was von der Gegend, diese Straßen gehen oft direkt an den Fjorden entlang.

Dort angekommen musste man erst einmal Maut (6€) für die Strecke bezahlen, die einen zu einem Parkplatz geführt hat, der 3,5 km näher am Gletscher war. Wat kostet die Welt… Dann über einen relativ rutschigen weil mit nassen Steinen versehenen (es regnete ja) Wanderweg ziemlich nah an den Gletscher gewandert. Geniale Aussicht. Ganz anders als der erste Gletscher zu dem ich hinwollte. Man hat richtig blaues Eis gesehen. Und im vom Gletscher kommenden Fluß sah man immer mal ein paar Eisstücke schwimmen. Eines war auch am Ufer, das war total klar. Wahnsinn.

Als ich dann zurück am Parkplatz war, kam ein bisschen die Sonne raus – aber ich hatte keine Lust noch mal hinzulatschen um vielleicht noch ein paar bessere Bilder machen zu können. Zumal mir eine gefühlte Busladung Russen entgegenkam, die mir dort sicherlich die Ruhe genommen hätten. Also hab ich lieber von Ferne noch ein paar Fotos gemacht.

Zurück bin ich dann eine andere Strecke (über den Tindevegen) gefahren (ohne Fähre), die zwar länger war, aber auch sehr schön am Fjord entlang und mitten durch den Jotunheimen Nationalpark geführt hat. Der Tindevegen ist eine sehr schmale (mautpflichtige) Bergstraße, die man nicht mit Fahrzeugen länger als 10m befahren darf. Sie schlängelt sich in krassen Serpentinen und Haarnadelkurven auf ca. 1.700m hoch und wieder runter. Man sieht die umgebenden hohen 2.000er Berge und eine krasse karge Landschaft. Leider fing es mit der Fahrt auf diese Straße wieder so doll an zu regnen dass ich keine Fotos gemacht habe. Hat aber auch ein bisschen mit den 4,5°C zu tun, die mir das Autothermometer angezeigt hat…

Im Domizil habe ich dann jetzt mal die restlichen Unterkünfte und die Fähre zurück (diesmal von Larvik nach Hirtshals) gebucht, so dass ich jetzt noch genau 1 Woche habe. Ich werde auch Lillehammer und Oslo jeweils kurz besuchen, da nun ja mit schlechterem Wetter zu rechnen ist.

Flåm

Morgens von Bergen aus bin ich dann erst einmal nach Flåm gefahren, da der Reiseführer sagte, dass die kurze Eisenbahnstrecke (20 km) nach Myrdal eine der schönsten überhaupt sein soll. Also nix wie hin – lag ja sowieso auf dem Weg zu meiner neuen Unterkunft. Dort waren schon (natürlich) sehr viele Touristen, die auch auf den Zug warteten. Hmm. Naja, erstmal ein Return-Ticket gekauft (20 km wollte ich dann doch nicht zurücklaufen, noch dazu bergab…) und mir die Wartezeit in der „Mall of Norway“ vertrieben – nichts anderes als ein Souvenir-Shop mit einem zusätzlichen Kleidungsangebot. Aber so konnte ich hier dann wenigstens einen kleinen Troll kaufen, das ist ja wohl gegeben wenn man hier war. :)

Dann ging es in die Bahn. Nun ja. Soo toll fand ich die Tour jetzt nicht. Da hatte ich schon schönere Abschnitte norwegischer Natur gesehen.

Zwei Flåmbahnen begegnen sich an der einzigen zweigleisigen Strecke

Der Knaller war im Übrigen ein 5-minütiger Zwischenaufenthalt (Fotostop) an einem ganz netten Wasserfall. Auf einmal erschallt (für meine Ohren  keltische) Musik und aus einer alten Hausruine in Wasserfallnähe kommt eine rot gekleidete Dame mit weißblonden Haaren und fängt da irgendeinen Ausdruckstanz an. Das konnte ich nun wirklich nicht ernst nehmen. Auf der Rückfahrt haben sie sogar wieder dort angehalten und die Show wurde wiederholt…

Nun ja. Wieder in Flåm hab ich dann noch das kostenlose Museum dazu besucht – ist schon krass, dass die ganzen Tunnel, und das waren nicht wenige, per Hand ausgegraben, bzw. natürlich auch mit Dynamit gesprengt wurden. 1924 haben sie angefangen die Strecke zu bauen. 1940 wurde sie dann in Betrieb genommen (auch auf Drängen der deutschen Besatzer). Technisch und historisch ist das schon interessant, aber landschaftlich war es nicht so ein Highlight.

Danach dann weiter in die Unterkunft, diesmal direkt an einem Fjord in einem Ferienpark (Campingplatz mit angeschlossenem Motel, in dem ich wohne).

Bergen

Gesagt, getan. Morgens gleich los in Richtung Bergen. Diesmal habe ich die Versuche des Navis, doch die schnellere Strecke zu fahren ignoriert und bin einen kleinen Umweg gefahren. Wie erwartet regnete es, so dass auf den Fähren leider doch keine so schöne Sicht war. Naja.

Bin dann gegen Mittag in Bergen angekommen und habe mir erstmal ein Parkhaus gesucht. Als zweitgrößte Stadt Norwegens (280.000 Einwohner) nach Oslo ist die Parksituation schwierig und vor allem teuer…

Es regnete weiter, also bin ich nach einer kurzen Tour durch die Stadt (ist ja alles niedlich) zum Hanseatischen Museum. Die Hanse hatte ein sog. Kontor in Bergen, in dem Kaufleute der Hanse mit Norwegen handelten. Es wurde hauptsächlich Getreide importiert und Stockfisch (getrockneter und gesalzener Fisch, z. B. Kabeljau oder Dorsch) exportiert. Das Zeug hält sich bis zu 15 Jahre! Es war ein wichtiges Lebensmittel für Schiffsmannschaften und Armeen. Das Museum war in einem originalgetreu eingerichteten Hanse-Haus aus Holz wo man noch die Schlaflager und Arbeitsstellen der Kaufleute sehen konnte. War bestimmt auch ein harter Job.

Da es dann noch weiter regnete bin ich noch zum Kunstmuseum KODE gegangen. Da dort eine Werbung für Edvard Munch draussen hing, dachte ich kann man mal machen. Sie hatten auch Werke von Munch in der Ausstellung, allerdings eher frühe Stücke. Aber es war auch ein Bild dabei in dem schon der im „Schrei“ verwendete typische Pinselstrich auftaucht.

Im Hostel habe ich mich dann ganz gut mit nem Australier verstanden und wir haben in einer größeren (internationalen) Gruppe nen netten Abend verbracht. Auf dem Aussichtspunkt hinter dem Hostel hatte man einen tollen Blick über das beleuchtete nächtliche Bergen. Eine Mitarbeiterin des Hostels sagte dann auch, dass wir ein Lagerfeuer machen könnten – gesagt getan. Es gab sogar Marshmallows und Gitarrenspiel. Sehr gemütlich.

Am zweiten Tag in Bergen gab es vom Hostel eine organisierte Wanderung auf Mt. Floyen, einer von den Bergen um Bergen :) von dem man einen schönen Blick über die Stadt hat. Ich hatte dazu aber nicht so richtig Lust, zumal diese für 7 Stunden angesetzt war und ich nach nochmal in die Stadt wollte (diesmal ohne Regen). Mein Plan war eher, auch auf den Mt. Floyen zu fahren (mit dem Auto), aber nachdem ich dann gelesen habe, dass man eine Spezialerlaubnis braucht um da hochfahren zu dürfen, habe ich mich für die megatouristische Variante des Cable Cars entschieden und bin mit diversen anderen hoch auf den Berg. Von dort ist der Blick schon sehr toll, gut ist vor allem, wenn man in Bergen schon mal unterwegs war und einzelne Bereiche wiedererkennt. Von diesem Aussichtspunkt waren es dann genau 1.004 km bis nach Berlin. Und noch über 1.500 km bis zum Nordkap. Gut dass ich mir das nicht doch noch vorgenommen hatte…

Blick über Bergen vom Mt. Floyen

Ein Stückchen fernab vom Trubel war noch ein kleiner See, der mit Bänken versehen war, da konnte man noch ein bisschen chillen, bevor es mit der Bahn wieder nach unten ging.

Da meine am Vortag gekaufte Eintrittskarte für die Galerien KODE noch galt, habe ich mir dann noch zwei weitere angeschaut. Ganz gut gefallen haben mir die Bilder von Johan Christian Dahl, der hat relativ viele Bilder von der norwegischen Landschaft gemalt, die dann auch andere Landsleute von der natürlichen Schönheit des Landes überzeugt (bzw. sie darüber informiert) hat.

Nachdem dann Bergen aus meiner Sicht und aus Sicht meines Portemonnaies nichts mehr weiter zu bieten hatte, bin ich zurück ins Hostel und habe dort in der Sonne mit Ausblick über Bergen ausführlich gegessen. Später haben wir dann in kleinerer Runde (lauter Deutsche…) noch auf den Sonnenuntergang und die nächtliche Sicht auf Bergen gewartet – das war schon ein toller Blick vom Hostel. Dann bin ich aber auch bei Zeiten ins Bett – die Nacht vorher war ja nicht so lang.

Halbtageswanderung in Røldal

Heute wusste ich nicht so recht was man noch machen kann. Da habe ich wohl doch eine Nacht zu lange gebucht. Das Wetter sah etwas wechselhaft aus, aber es sollte nicht regnen. Da habe ich mal den Wanderführer hier durchforstet und nach kürzeren Strecken geschaut, da ich ja erstmal nicht noch so eine Anstrengung hinter mich bringen wollte… Also in die Nähe von Røldal (ca. 30 Min. entfernt) gefahren und dort auf 1.000 m bereits die Wanderung begonnen. Es waren auch nur 200 Höhenmeter zu überwinden, das dachte ich ist zu schaffen. Glücklicherweise hatte ich GPS-Daten der Tour samt Karte bereits heruntergeladen.

Die Tour fing steil aber eigentlich recht einfach an, die Knie haben auch mitgemacht. Die Wegmarkierungen waren auch gut zu sehen, ganz viele rote Ts bzw. auch Rs (vielleicht für Route?). Ich habe immer mal meine Karte auf dem Handy angemacht um zu verifizieren, dass ich noch auf dem rechten Weg bin. Nach ein paar Kilometern zeigte mir die Karte aber eine Lokation neben dem eigentlichen Weg an, obwohl ich noch Routenmarkierungen sah. Hmm. Ich dachte mir, dass es wahrscheinlich wieder mehrere Routen gibt und da ja alle gleich markiert sind, war ich nun der falschen gefolgt. Also nach Karte mitten durchs Gelände und in Richtung der dort angezeigten Route gegangen. Nur konnte ich dort leider keine roten Ts oder Steinmännchen mehr finden. Doof. Also bin ich eher so nach Himmelsrichtung gelaufen, in der Hoffnung den Weg so wiederzufinden. Irgendwann fiel mir auf, dass in der Karte eine Anzeige der GPS-Genauigkeit stand, und die lag bei 500 m (!). Also kann es sein, dass ich die ganze Zeit richtig gelaufen wäre…

Naja, schließlich habe ich die markierte Strecke wiedergefunden und mich dann mehr darauf als auf die GPS-Daten verlassen… Trotz des Umwegs habe ich die Tour aber trotzdem in den zu erwartenden 4 Stunden durchgezogen. Das Wetter hat sich gut gehalten, nur ab und zu war mal ne Wolke vor der Sonne. Für morgen ist allerdings Regen angekündigt. Das ist aber nicht so schlimm, ich fahre morgen eh nach Bergen.

Wasserfall & Hardangerfjord

Morgens habe ich beim Treppenlaufen sofort meine Knie gemerkt. Also keine großen Lauftouren heute…

Also habe ich mir mal im Internet die Verkehrsinformationen zur gestrigen Baustelle angeschaut (da ich dort wieder vorbei musste) und dann meine Abfahrt so geplant, dass ich dort nur noch ca. 5 Minuten warten musste. :) Dann bin ich weiter Richtung Eidfjord um dort einen Wasserfall (182m hoch) zu besichtigen. War schon sehr beeindruckend, aber leider auch sehr touristisch. Unten im Fjord lag auch ein Kreuzfahrtschiff (Aida), was die Menschenmassen erklärte (und natürlich alles Deutsche). An einem anderen Aussichtspunkt konnte man dann auch sehen, dass sich im Nebel vom Wasserfall ein Regenbogen gebildet hat – sehr nett.

Dann wollte ich noch den Hardangerfjord besuchen und bin zur Fähre gefahren, auf die ich dann aber eine halbe Stunde warten musste. Auf der Fahrt dann aber wieder tolle Blicke über die Fjorde genossen. Dann bin ich die Küstenstraße bis nach Jondal gefahren, das war schon beeindruckend, auch wenn die Straße stellenweise wirklich sehr eng war…

Der Hardangerfjord

Nachmittags dann wieder durch 2 lange Tunnel (10 und 11 km) nach Odda zurück – wo ich dann nochmal in die „Innenstadt“ gefahren bin um zu sehen was da so ist. Nicht viel. Um 5 wurden schon die Klamotten in die Läden reingenommen und der Bürgersteig hochgeklappt… Naja, kurz noch bei Spar einkaufen gewesen und zurück ins Domizil und Essen kochen.